Interview mit Helmfried von

Lüttichau

(22.03.14 Cafe Reitschule/München)

 

Bayerische Kultserien: Herr von Lüttichau, „Hubert und Staller“ war gleich von Beginn an sehr beliebt bei den Zuschauern….

Helmfried von Lüttichau: Das war und ist ein großes Glück für uns und es freut uns wahnsinnig, dass so viele Leute einschalten. Was ich besonders toll finde ist, dass wir sowohl ganz junge Leute, sprich Kinder als Fans haben, aber auch der älteren Generation gefallen. Ich merke das auch immer an den Reaktionen der Menschen, die mich auf der Straße erkennen. Da sitzen dann wirklich die Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln vor dem Fernseher. Das ist wirklich sehr schön.

B K: Warum glauben Sie ist das so?

H v L: (überlegt) Keine Ahnung. Ich habe gehört, das Kinder auch schon „Hubert und Staller“ spielen, wo die Erwachsenen dann als Leichen herhalten müssen. (lacht) Die finden uns glaub ich cool, weil wir uns nicht altersgemäß wie ihre Eltern verhalten, sondern eher wie sie selber. Und das wiederum scheint auch den älteren Leuten zu gefallen.

B K: „Hubert und Staller“ ist schon ein Phänomen. Momentan gibt es sehr viele Polizeiserien in Bayern, da sticht diese schon heraus.

H v L: Das Gefühl habe ich auch. Gerade bei der Resonanz, die man von den Leuten kriegt, merkt man, dass es etwas Besonders für die Zuschauer ist.

B K: Hätten Sie nach der Erstausstrahlung im Jahr 2011 gedacht, dass die Serie so ein Erfolg wird?

H v L: Nicht unbedingt. Aber was heißt schon Erfolg. Es gibt Serien, die ganz andere und viel höhere Einschaltquoten haben, da können wir nicht mithalten. Aber es ist schon schön so wie es ist. Wir haben es natürlich gehofft, aber nicht unbedingt damit gerechnet.

B K: In der Sendereihe „Heiter bis Tödlich“ seit ihr ja Spitzenreiter was die Quoten angeht.

H v L: Man merkt auch, dass es eine stabile Fangemeinde gibt und die Serie einen speziellen Stellenwert bei den Zuschauern hat. Das freut uns wahnsinnig.

B K: Glauben Sie, dass „Hubert und Staller“ in München genauso gut funktioniert hätte wie in Wolfratshausen und Umgebung?

H v L: Ich glaube der Unterschied zwischen Stadt und Land ist schon wichtig, weil die Naivität auf dem Land  besser funktioniert als in der Stadt. Da wäre es vielleicht nicht so glaubwürdig. Dadurch, dass wir auch nicht viele Komparsen haben, wirkt das Land in „Hubert und Staller“ ja auch ziemlich menschenleer. (lacht) In so einer Umgebung ist es besser möglich sich seine eigene Welt zu schaffen, so wie es Hubert und Staller ja tun. Insofern ist das glaubwürdiger als wie z.B. in der Fußgängerzone in München mit vielen Menschen. „München 7“ mit dem Stadtflair und dem Viktualienmarkt als Umgebung ist eine ganz andere Welt. Deswegen ist diese Serie schon gut in Wolfratshausen aufgehoben.

B K: Ist Ihnen das beim Drehen auch angenehmer?

H v L: Ja das ist schon stressfreier. Wenn wir mal in einem städtischen Gebiet von Wolfratshausen drehen, bei dem mehr Menschen unterwegs sind, dann ist das schon anstrengender, auch was den Lärm angeht. Eine ruhige Umgebung erleichtert das konzentrierte Arbeiten.

B K: Man hat ja schon gelesen, dass „Hubert und Staller“ eigentlich auf Figuren basieren, die schon bei „Tramitz & Friends“ entwickelt wurden. Waren z.B. diese „Land der Berge“-Sketche so beliebt, dass man daraus mehr machen wollte?

H v L: Ja, man hat gemerkt, dass sich die Sketche bei Youtube großer Beliebtheit erfreuen. Ich weiß noch gut, wie mir mal ein Möbelpacker einen Schreibtisch in den 4. Stock gebracht hat, mich ganz ernst angeschaut hat und meinte: „Wenn Sie wüssten, wie Sie mein Leben geprägt haben!“ (lacht) So eine Resonanz gab es da sehr oft. Da haben Leute erzählt, dass sie ganze Abende mit diesen Wilderer-Sketch gestaltet haben. Wie Produzenten halt so sind, hat der Oliver Mielke (war u.a. auch verantwortlich für die „Bullyparade“) gleich gesehen, dass die Kombination von Christian und mir gut funktioniert und sich gedacht: „Da geht noch mehr!“ (grinst) Er hat das auch ein Stück vorangetrieben und uns ermutigt ein eigenes Buch zu schreiben, das auf diesen „Land der Berge“-Sketchen basiert. Da haben wir dann schon das erste Mal „Hansi und Hubsi“ erfunden. Allerdings noch in dieser unverständlichen Sprache, was dann nicht so geklappt hat. Aus diesen selbst geschriebenen Anfängen haben dann die Autoren die Figuren weiterentwickelt.

B K: Als wir mit Hannes Ringlstetter, der in der Serie ja den Yazid spielt, gesprochen haben, hat er auch davon geschwärmt wie gut überhaupt das ganze Team beim Drehen funktioniert. Wir konnten uns davon ja schon bereits bei den Dreharbeiten zur aktuellen Staffel überzeugen. (Hier geht’s zum Bericht: Hubert und Staller )

H v L: Das ist toll. Ich glaube das ist eine Kraft, die man sich eben nicht in der Redaktionsstube oder im Sender ausdenken und erarbeiten kann. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht.

B K: Seit wann kennen Sie eigentlich Christian Tramitz schon?

H v L: Wir haben uns kennengelernt, als wie so 15, 16 Jahre alt waren. Da waren wir eigentlich schon die besten Freunde. Während der Abiturzeit haben wir uns aber aus den Augen verloren. Wir sind da beide aus München weg und andere Wege gegangen. Wir haben uns ziemlich lange nicht gesehen. Erst an dem Tag des Drehs für den Wilderer-Sketch für „Tramitz & Friends“ sind wir uns dann wieder in der Maske begegnet. Wir hatten nur mal kurz vorher telefoniert und mussten uns nicht besonders anstrengen um gleich wieder eine gute Humorlage zu finden. Im Grunde war das fast aus dem Stegreif.

B K: War das Zusammentreffen für diesen Sketch dann zufällig?

H v L: Nein, er hatte sich schon erinnert, dass es da jemanden gibt mit dem das vielleicht funktionieren könnte und hat dann über die Agentur angefragt. Ich wusste auch sofort was er meint. Es gab nur eine Regieanweisung ohne Text und die Agentin meinte noch: „Oh da haben die wohl vergessen den Text mitzuschicken.“ Ich habe dann gesagt: „Ne, ne. Ich weiß schon was der meint.“ (lacht) Wir haben das vorher gar nicht weiter abgesprochen.

B K: Wieso gab es denn davor noch nie eine Kooperation oder eine gemeinsame Produktion von ihnen beiden?

H v L: Das hat sich einfach nicht ergeben. Christian hat die Geschichte mit dem Bully gemacht und ich war Theaterschauspieler und in Frankfurt, Mannheim und Wuppertal engagiert. Eine typische Stadttheaterkarriere. Ich war auch nie in München und sehr in diesem Theaterbetrieb eingebunden.

B K: Haben Sie zu der Zeit nur am Theater gespielt und gar nichts fürs Fernsehen gemacht?

H v L: Ja...naja als ich in Mannheim engagiert war, hab ich mal ab und zu ganz kleine Rollen mit vielleicht einem Drehtag gemacht. Da konnte ich ja von Mannheim nach Baden-Baden, wo es Produktionen gab, mit dem Zug fahren. Es gab da einfach sehr wenig. Mannheim ist nicht unbedingt die Filmstadt und wenn man dort am Theater tätig ist, dann wissen auch die anderen, dass man nicht viel Zeit hat. Ich habe mich damals aber auch nicht bemüht etwas fürs Fernsehen zu machen. Dazu habe ich mich erst mit ca. 40 Jahren entschieden, damit ich mal etwas anderes mache.

B K: Und nun spielen Sie ausschließlich Fernsehrollen…

H v L: Ja, aber das schon seit Jahren. Ich habe glaube ich das letzte Mal 1998 am Theater gespielt. Danach hat mich das einfach nicht mehr interessiert. Ich wollte einfach etwas Neues machen. Das war quasi wie ein Berufswechsel. Das ist mir mit einigen Durstrecken Gottseidank gelungen. Toi toi toi (klopft auf den Tisch)

B K: Würden Sie nie wieder zum Theater zurückkehren?

H v L: Das möchte ich nicht ausschließen. Es kann sein, dass ich sage: „Jetzt habe ich keine Lust mehr auf Fernsehrollen und will wieder auf die Bühne.“ Das käme sicher auch auf die Leute und die Projekte an.

B K: Haben Sie Christian Tramitz damals auch mit der Bullyparade im Fernsehen angeschaut?

H v L: Nein, komischerweise nicht. Ich habe zu der Zeit wirklich kaum ferngesehen. Am Theater geht man morgens zur Probe,  dann schläft man, geht danach zur Vorstellung und dann in die Kneipe. (lacht) Wenn man dann nachts heimkommt, dann spielt Fernsehen keine Rolle mehr. Ich habe das erst später mitgekriegt, als ich Plakate vom „Schuh des Manitu“ gesehen habe. Da hab ich gedacht: „Mensch, der Tramitz, schau an!“ (grinst) Da war ich schon beeindruckt. Eine Freundin hat mir davor nur erzählt, dass der Tramitz so eine Art „Weißwurscht-Western“ dreht. Also bestimmt irgend so ein Schmarrn. Als ich dann das Plakat gesehen habe, hab ich mir dann schon gedacht, dass das nicht ganz so schlecht sein kann. (lacht)

B K: Wäre ein Format wie die „Bullyparade“ auch etwas für Sie gewesen?

H v L: Naja, ich habe ja mit „Tramitz & Friends“ etwas Ähnliches gedreht. Das hat mir schon viel Spaß gemacht. Ich habe ja nicht nur die „Land der Berge“-Sketche gespielt, sondern noch mehr. Da habe ich auch darauf bestanden. Auch wenn diese Szenen die erfolgreichsten waren. Aber in andere Figuren bin ich schon auch gerne geschlüpft. Das macht Riesenspaß.

B K: Waren Sie denn auch in der Schule der typische Klassenclown?

H v L: Ja, der war ich schon! Ich habe auch am Schultheater gespielt. Es gibt zwar viele Kollegen, die immer sagen: „Ne ich war das gar nicht.“, aber den Klassenkaspar zu geben, war für mich eine Art mich auszudrücken. Meine komische Seite habe ich dann später am Theater komplett verleugnet. Ich wollte immer ernste Rollen haben. Bei den lustigen Sachen habe ich mir gedacht: „Das kann ich ja eh.“

B K: Obwohl man immer sagt, die komischen Rollen sind die schwierigeren…

H v L: Das hab ich sozusagen für mich nicht akzeptiert, weil es mir ja so leicht fiel. Am Theater waren auch mehr die ernsten Rollen eine Herausforderung. Für lustige Sachen hat mich eigentlich dann erst wieder der Christian begeistert. Das war so ein bisschen wie ein Coming Out für mich und hat mir wieder Vertrauen gegeben, das auch beruflich zu machen.

B K: Ich habe gelesen, dass Sie auch sehr gerne mit anderen Dialekten reden.

H v L: Ja, in „Alles was recht ist“, einem 4-teiligem Fernsehfilm mit Michaela May und Fritz Karl, hab ich den Dr. Kästle gespielt, einen Gerichtspräsidenten von Fulda. Die Rolle war erst ganz klein und wurde mit der Zeit etwas größer. Eigentlich wollte der Regisseur nicht, dass ich im Dialekt spreche, aber als ich dann beim Drehen improvisiert habe und statt „Könnte ich eine Tasse Kaffee habe?“ dann „Habbd ihr mal ne Tass Kaffee?“ (imitiert hessisch) gesagt habe, konnte ich mich doch durchsetzen. (grinst) Das hat dem Autor dann auch so gut gefallen, dass er für mich die Rolle weitergeschrieben hat. Das hat mich gefreut. Einen Italiener mit dem entsprechenden Akzent habe ich in „Pizza und Marmelade“ auch schon gespielt.

B K: …apropos Italienisch, ich habe gelesen das haben Sie sich selbst beigebracht. Tatsächlich?

H v L: Ich hatte eine Zeit lang mal kein Engagement und habe mir von Langenscheidt einen Italienischkurs gekauft. Das Buch habe ich dann in drei Monaten 2x durchgearbeitet. (lacht) Ich wollte halt etwas Sinnvolles machen in der Zeit.

B K: Welches ist denn Ihr Lieblingsdialekt?

H v L: (überlegt) Eine Zeit lang war es mal hessisch, aber jetzt würde ich schon bayerisch sagen.

B K: Wie sind denn die Reaktionen der Leute, die Sie treffen und merken, dass Sie im richtigen Leben gar nicht bayerisch reden?

H v L: (spricht bayerisch) „Oiso des find i jetz ganz komisch, dass Sie da…des glabt ma gar ned!“. Es gibt ja von mir ein Interview im Internet, bei dem es um „Der letzte Bulle“ geht, wo ich eine Hochdeutsche Rolle habe. Darunter hat dann jemand geschrieben: „Des is ja grauslig, wenn jemand so spricht und seinen Dialekt so verleugnet!“. (lacht) Das ist schon lustig. Dabei habe ich mich irrsinnig schwer getan bayerisch zu lernen, als ich von Hannover nach Gilching bzw. „Guuiiching“ gekommen bin. Da habe ich den Dialekt noch nicht einmal verstanden. Überhaupt gibt es in Bayern so viele verschiedene Arten etwas auszudrücken und damit eine bestimmte Denkweise und Humor zu vermitteln. Bei der richtigen Betonung verraten sich nämlich doch viele Nichtbayern, die es versuchen. Man muss sich lange damit beschäftigen.

B K: Das hören wir auch immer wieder bei Reaktionen von Zuschauern, die dann sagen: „Ach, das ist kein Bayerisch. Das klingt nicht echt!“

H v L: Da bin ich auch echt stolz darauf, dass man mir das abnimmt. „Ein Münchner im Himmel“ konnte ich z.B. als Kind bis auf die kleinste Betonung auswendig mitsprechen. (lacht)

B K: Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und dem Polizisten Hans Staller?

H v L: Ich glaube schon viel. (grinst) Die Impulsivität und das Explosive bestimmt. Ich bin zwar etwas reflektierter als er, aber es kommt schon auch einiges von mir durch. Auch den Spieltrieb, den er manchmal hat. Bestimmte Sachen kann man sich auch nicht ausdenken. Wir müssen oft spontan agieren. Nur so wirkt es auch glaubwürdig.

B K: Bei den hübschen Damen hier im Cafe habe ich schon kurz überlegt ob bei Helmfried von Lüttichau der gleiche Blick zu den Frauen kommt, wie ihn auch Hans Staller gemacht hätte.

H v L: (lacht) Vielleicht…könnte sein.

B K: Wäre denn der Beruf des Polizisten etwas für Sie?

H v L: Überhaupt nicht, nein. Ich bin ja auch ein Kind der 70er Jahre. Da wäre Polizist der letzte Beruf für mich gewesen, den ich hätte ausüben wollen. (lacht) Lehrer war schon schlimm, aber Polizist geht gar nicht. Zu Beginn meiner Fernsehkarriere habe ich eine Rolle in „Balko“ angeboten bekommen, wo ich erst beim zweiten Mal lesen gemerkt habe, dass ich da einen Polizisten in Uniform spiele. Ich habe in der Tat kurz überlegt diese Rolle deswegen abzulehnen. Gottseidank habe ich es dann doch gemacht, weil es wirklich Spaß gemacht hat. (lacht) Also diesen Beruf hätte ich mir nie vorstellen können.

B K: Vielleicht ist die Figur Hans Staller, dann ja tatsächlich deswegen so untypisch für einen Polizisten. Eher ein Polizist wie Sie ihn gern hätten.

H v L: (lacht) Ja, das kann sein. Eher etwas anarchistisch.

B K: Als wir Sie beim Dreh zu "Hubert und Staller - Die ins Gras beißen" besuchen durften, fiel mir auf, dass Christian Tramitz sich in den Pausen damit beschäftigt, Tennis gegen die Hausmauer zu spielen. Wie überbrücken Sie Wartezeiten beim Drehen?

H v L: Ich ziehe mich lieber zurück. Der Christian ist immer gerne unter Leuten und ich gehe in mein Wohnmobil oder in einen Raum wo ich alleine bin. Das Dauergewusel strengt mich irrsinnig an. Ich versuche zwischendurch auch mal zu schlafen und einfach mal runter zufahren.

Hier geht's zum Drehbericht von "Hubert und Staller - Die in's Gras beißen"

B K: Der ein oder andere kennt vielleicht auch die Outtakes der DVD. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Ihnen viele Lacher während der Szenen gibt.

H v L: Das ist schon so, stimmt. Vor allem ich bin da gefährdet. Das kommt auch auf das Nervenkostüm an. Wenn man schon total angestrengt ist, dann gelingt mir das manchmal gar nicht mehr mich zusammenzureißen.

B K: "Der letzte Bulle" wird in Köln gedreht und "Hubert und Staller" in Wolfratshausen. Sie kommen aus Hannover und leben jetzt in München. Haben Sie eine Lieblingsstadt?

H v L: (überlegt) Eigentlich nicht. Ich freue mich immer über jeden Wechsel. Natürlich lebe ich inzwischen wahnsinnig gerne hier in München. Ich finde Schwabing großartig und liebe die Nähe zu den Bergen. Aber ich freue mich auch wenn ich in Köln bin. Das ist ganz anders als München und mir gefällt die Abwechslung. Liegt auch daran, dass ich so etwas wie ein "Heimatgefühl" gar nicht habe, denn ich komm zwar aus Hannover, habe dort aber nur ganz kurz gelebt. Mit München bin ich jetzt wohl am meisten verbunden, da ich hier nun am längsten lebe. Eine Zeit lang war das mal Frankfurt. Dort habe ich allerdings auch immer die Biergärten vermisst. (lacht)

B K: Wenn wir schon bei den Bergen sind: Im dem Film "Föhnlage", der Verfilmung des Erfolgromans von Jörg Maurer, haben Sie mal eine Rolle gehabt, die eher unsympathisch ist. Spielen Sie so etwas auch gerne?

H v L: Ja, das hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Das war für mich auch ein ganz tolles Erlebnis. Bei der Rolle hatte ich, auch dank des Regisseurs Rainer Kaufmann, die Freiheit sie ein bisschen mitzuerfinden. Er hat mich vorher auch angerufen und gesagt, ich könnte den Text so verändern wie ich das will. In dem Roman gab es diese Rolle ja gar nicht. Der Jörg Maurer hat mir hinterher erzählt, er wird diese Rolle in seine Romane aufnehmen, weil sie ihm so gut gefallen hat. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Die Mischung aus Böse sein, aber trotzdem humorvoll, fand ich toll. Beim Casting war ich damals ursprünglich für die Hauptrolle, die dann der Martin Feifel gespielt hat, angetreten. Rainer Kaufmann meinte wir sollten die Rollen einfach mal umdrehen. Plötzlich hat alles, was ich mir eigentlich für den Kommissar Jennerwein ausgedacht hatte, mit der Rolle gestimmt.

B K: Wissen Sie ob es davon eine Fortsetzung geben wird?

H v L: Ich habe mal gehört, dass daran gedacht wurde, aber bis jetzt ist mir nichts definitives zu Ohren gekommen..

B K: Vielleicht ist Ihre Rolle ja wieder dabei...

H v L: Eigentlich ist er ja im Gefängnis, aber so wie der ist, könnte er sich da bestimmt wieder rauskaufen oder sowas (lacht)

B K: Wird es auch von "Hubert und Staller" einen zweiten 90minüter geben?

H v L: Das ist noch nicht ganz klar. Aber es gibt Signale, dass es sein könnte, denn es lief eigentlich auch auf diesem Sendeplatz um 20:15 Uhr ganz gut.

B K: Nebenbei schreiben Sie ja auch noch Gedichte...

H v L: Ja, momentan aber gerade etwas wenig, weil das schwer mit dem Serienalltag zu vereinbaren ist. Aber es gibt den Plan, dass ich zusammen mit Ottfried Fischer Gedichte lese. Angedacht sind Termine im Herbst, ich glaube soviel kann ich schon sagen. Da arbeiten wir noch daran.

B K: Haben Sie immer schon Gedichte geschrieben?

H v L: Nein. Das hat sich irgendwann mal ergeben. Zuerst nur für die Schublade und später habe ich mich in München am Lyrikkabinett für einen Autorenworkshop beworben. Das habe ich, da ich gerade nicht soviel zu drehen hatte, zwei Jahre in Folge gemacht. Ein Buch gibt es ja bereits und das Feedback darauf ist ganz gut.

B K: Herr von Lüttichau, gibt es für Sie eine bayerische Lieblingsserie?

H v L: Ich kenn jetzt nicht alle, aber ich war immer schon ein Fan von Walter Sedlmayr, deswegen hat mir schon immer die "Polizeiinspektion 1" gefallen. Und als Kind fand ich die Serie mit Beppo Brem ganz gut... (überlegt)

B K: "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger".

H v L: Genau! Lustig ist, dass mich schon einige Leute darauf angesprochen haben, es gäbe eine Ähnlichkeit zwischen mir und Beppo Brem. (lacht) Das nehme ich schon als Kompliment.

B K: Vielen Dank für das Gespräch.

H v L: Vielen Dank auch!

 

 

 
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